Stefan Rüeschs Werke sind derzeit in der Galerie Sechzig in Feldkirch zu sehen. (Durchblick, Acryl u. Kohle auf Leinwand, 126 x 438, 2020, Foto: Markus Tretter)
Peter Füssl · 10. Jun 2013 · CD-Tipp

Alex Hepburn: together alone

Sie nennt Jimi Hendrix, Jeff Buckley, Etta James und Billie Holiday als Vorbilder und klingt wie die jüngere Schwester von Janis Joplin oder Maggie Bell mit einem leichten Drall in Richtung Marianne Faithfull, die sich auf ihren Plattencovern gerne mit Zigarette abbilden ließ. Diese darf vermutlich aus verkaufspolitischen Gründen, weil political incorrect, nicht mehr aufs Bild, dennoch lassen die Rauchkringel aus Alex Hepburns Mund die Anspielung auf die großen Vorbilder durchaus erkennen.

Die 26-jährige Londonerin liefert mit dem durchgehend selbst komponierten „together alone“ ein absolutes Retro-Meisterwerk im Spannungsfeld zwischen Blues, Rock und Soul. Ihre faszinierend raue und unglaublich ausdrucksstarke Stimme geht oftmals ganz schön unter die Haut. Das klingt gleichermaßen kraftvoll wie verletzlich, absolut ungekünstelt und leidenschaftlich – und scheint trotzdem massentauglich zu sein. Das Video zur Singleauskoppelung „Under“ wurde auf Youtube fünf Millionen mal angeklickt, in der Schweiz, wo „together alone“ im Gegensatz zu Österreich und Deutschland längst erschienen ist, hat es Alex Hepburn in die SRF3-Hitparade geschafft, was für eine Bluesstimme eine absolute Seltenheit ist. Nostalgia at its best – das hätte mir Anfang der 70er Jahre möglicherweise auch schon gefallen!
(Warner Music)


Konzerttipp: Alex Hepburn singt am 29. Juni beim Open-air St. Gallen, aber Tickets gibt es keine mehr.