Fouad Boussouf mit einer österreichischen Erstaufführung des Stückes „Fêu“ zu Gast beim „Bregenzer Frühling“ (Foto: Antoine Friboulet)
Peter Füssl · 07. Apr 2014 · CD-Tipp

Anna Aaron: Neuro

Mit ihrem auf dem Sophie Hunger-Label Two Gentlemen veröffentlichten Debut „Dogs in Spirit“ hat die 29-jährige Baslerin Anna Aaron (bürgerlich Cécile Meyer) zumindest in der Schweiz einigen Staub aufgewirbelt. Mit „Neuro“ will die Singer-Songwriterin und Pianistin nun international reüssieren, deshalb wurde auch in London mit Produzent David Kosten aufgenommen, mit Jason Cooper von „The Cure“ an den Drums und Ben Christophers von „Bat for Lashes“ an der Gitarre.

Als Inspirationsquelle dankt Anna Aaron in den Liner-notes zu „Neuro“ dem amerikanischen Science Fiction-Autor William Gibson, der mit seinem 1984 erschienen Roman „Neuromancer“ Begriffe wie Cyberspace, Cyberpunk oder Matrix in die Popkultur einführte. „Neuro“ ist ein vielschichtiges, mitunter etwas sperriges, aber durchwegs faszinierendes Sammelsurium aus stets mit einem düsteren, etwas geheimnisvollen Unterton operierenden Songs geworden. Von ätherisch-balladesken Pianoklängen und Engelsstimmen, über rockige Passagen mit stampfenden Beats, von treibenden Gitarren über hypnotischen Trip-Hop-Rhythmen zu schwebenden Synthie-Wolken und elektronisch verfremdeten Soundgewittern reicht das vielschichtige Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten. Je öfter man „Neuro“ hört, desto mehr erschließt sich einem die faszinierende Welt der Anna Aaron, ganz lässt sich das Geheimnis freilich nie lüften.
(Two Gentlemen)