Musiker:innen aus Südafrika und Kolumbien prägen den besonderen Charakter des Pforte Kammerorchesters Plus. (Foto: Aron Polcsik)
Peter Füssl · 24. Sep 2014 · CD-Tipp

Asa: Bed of Stone

Von ihrem 2008 veröffentlichten Debutalbum verkaufte Bukola Elemide, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Asa, 300.000 Stück, und das erfolgreiche Nachfolge-Album „Beautiful Imperfection“ bescherte ihr ein ruheloses Tour-Leben, das sie an den Rand des völligen Zusammenbruchs führte. Vier Jahre und einige erfüllte Lebensträume jenseits des Musikbetriebes später, gibt die französisch-nigerianische Sängerin, deren hauptsächliche Inspirationsquellen immer noch in Paris und Lagos liegen, mit „Bed of Stone“ wieder ein kraftvolles Lebenszeichen.

Neo-Soul, Jazz und Afrobeat versorgen die deutlich Pop- und Piano-lastigere Produktion immer noch mit dem notwendigen Pfeffer, es ist aber sicherlich die ausdrucksstarke Stimme der mittlerweile 32-jährigen Sängerin, die einen in den Bann zieht. Manches klingt ein bisschen in Richtung Radiotauglichkeit arrangiert, wirklich im Ohr bleiben jene Songperlen, die im unverwechselbaren Asa-Style mit ihrem lässigen Groove nahezu hypnotische Wirkung entfalten. Liebe, Leid und Lebenslust, Selbstverwirklichung und die Suche nach Spiritualität sind natürlich universale Themen, aber wenn Asa ihre zwischenmenschlichen Beziehungskisten emotional verarbeitet wie im Opener „Dead Again“, kann das ganz schön unter die Haut gehen. Mittlerweile ist Englisch ihre Standardsprache geworden, die auf Yoruba gesungenen Passagen von „Satan Be Gone“ oder „Grateful“ entfalten allerdings einen ganz besonderen Reiz. Asa bedeutet in Nigeria Falke, und diesem wird in der Mythologie die Rolle des Vermittlers zwischen den Welten zugeschrieben – in Asas Fall sind das wohl Europa und Afrika, deren so unterschiedliche Lebensstile und -entwürfe sie musikalisch höchst erfolgreich zusammenführt.

(naïve/www.lotusrecords.at)