Tobias Grabher, die Camerata Musica Reno und Michael Köhlmeier bescherten dem Publikum ein „österliches Cineastenfest“.
Peter Füssl · 03. Nov 2014 · CD-Tipp

Kenny Barron – Dave Holland: The Art of Conversation

Es ist alles andere als eine Überraschung, dass das erste gemeinsame Duo-Album dieser beiden Spitzenmusiker, die schon seit zwei Jahren in dieser Konstellation begeistert aufgenommene Konzerte geben, ein kleines Juwel der musikalischen Konversationskunst geworden ist.

Dabei begegnen sich Barron und Holland, die schon seit den 70er Jahren in verschiedensten Projekten immer wieder aufeinander trafen, völlig gleichberechtigt auf Augenhöhe, was sich nicht nur dadurch ausdrückt, dass sie jeweils vier Eigenkompositionen beigesteuert haben. Beide sind hochrangige Virtuosen, die ihr Virtuosentum längst niemandem mehr beweisen müssen, und beide verfügen über enorme Erfahrungen im Duo-Spiel, wissen, wie man sich wechselseitig in positivem Sinne herausfordert,  inspiriert, verblüfft und zu Höchstleistungen anspornt. Das ganze Material, in das sich auch je eine Komposition von Thelonious Monk, Charlie Parker und Ellington/Strayhorn stimmig einfügt, wurde in nur einem Tag für das zu neuem Leben erweckte Impulse!-Label eingespielt. Und tatsächlich ist auch viel von der Direktheit und Unmittelbarkeit eines Live-Auftritts zu spüren. Kultiviertes, mit allerhand zeitgenössischen Kunstgriffen aufgepepptes Swingen ist angesagt, und besonders spannend wird es immer, wenn sich der Geist von Monk zwischen die Noten schleicht.

(Impulse!/Universal)