Linnea Olsson: Ah!
Sie meinen, schon genug nordische Sängerinnen mit verhallten, elfenhaften Stimmen gehört zu haben? Sie glauben, auch das musikalische Fräuleinwunder dies und jenseits des arktischen Polarkreises sei doch schon voll ausgekostet? Dann haben sie die Debutscheibe „Ah!“ der jungen Schwedin Linnea Olsson noch nicht gehört!
Mit welcher lässigen Selbstverständlichkeit diese bei ihren elf Eigenkompositionen zu Werke geht, wie sie allein auf ihrem Cello durch den Einsatz effektvoller Echos, geschickter Loops und präziser Delays Klänge übereinander schichtet und faszinierende Klangwelten entstehen lässt, über die sie dann ihre nahezu hypnotisch wirkende Stimme legen kann, das zieht auch vermeintlich abgebrühte Nordic-Fans in ihren Bann. Diese Frau und ihr durchwegs einfallsreich und mit einem guten Gespür für wirkungsvolle Klangideen gespieltes Cello lassen 41 Minuten und 39 Sekunden keinerlei Langeweile aufkommen, sondern entführen in eine irgendwie mystisch wirkende Soundlandschaft, in der aber poppige Fröhlichkeit und zauberhafte Melancholie gleichermaßen ihren Platz finden. Ein höchst intensives Hörerlebnis, das sich dankenswerter Weise durch ein kurzes Antippen der Replay-Taste beliebig oft wiederholen lässt.
(Götterfunk Productions/Vertrieb: Hoanzl)
Konzerttipp: Linnea Olsson wird im Rahmen des Nordklang Festivals am 23. Februar in St. Gallen zu hören sein. www.nordklang.ch
