Tobias Grabher, die Camerata Musica Reno und Michael Köhlmeier bescherten dem Publikum ein „österliches Cineastenfest“.
Peter Füssl · 22. Jul 2013 · CD-Tipp

Next Collective: Coverart

Den Auftakt macht „Twice“ der schwedischen Synthpop-Band Little Dragon, darauf folgen Kompositionen von Franc Ocean, Kanye West, Jay Z, D’Angelo, N.E.R.D, Pearl Jam, Meshell Ndegeocello, Bon Iver, Stereolab, Drake oder Dido. So sieht eine CD mit Coveraufnahmen des Next Collective aus, denn die sieben Protagonisten sind alle um die dreißig Jahre alt und mit New Soul, Postrock, Grunge, HipHop, R’n'B, Anti-Folk oder Indie-Pop als musikalischem Background aufgewachsen.

ie Saxophonisten Logan Richardson und Walter Smith III., die Pianisten/Keyboarder Gerald Clayton und Kris Bowers, Gitarrist Matthew Stevens, Bassist Ben Williams, Drummer Jamire Williams und natürlich auch der prominente Gast-Trompeter Christian Scott verfügen aber alle auch dank hervorragender musikalischer Ausbildungen über das gesamte Vokabular der Jazzgeschichte, sind mit Preisen überhäuft worden und haben sich bereits einen exzellenten Ruf in den Bands höchst renommierter Kollegen erspielt. Aber hier geht’s nicht darum, und der Verdacht wäre angesichts der gängigen Marktmechanismen der Musikindustrie nicht ganz abwegig, dass ein paar junge Kapazunder im Grenzbereich zwischen Jazz und Charts kurz mal ein bisschen absahnen. Vielmehr liefert das New Collective höchst interessante Ansätze bei der einfallsreichen, geschmackvollen und mit enormer Intensität musizierten Zusammenschau der unterschiedlichsten Musikstile der letzten dreißig Jahre. All jene Ingredienzien, die angesichts von Bezeichnungen wie „Fusion“ oder „Crossover“ gemeinhin einen schalen Nachgeschmack hinterlassen, kann man hier getrost vergessen. Die Cover-Art des New Collective wirkt durchwegs inspiriert und über weiteste Strecken überaus erfrischend.
(Concord/Vertrieb: Universal)