Stefan Rüeschs Werke sind derzeit in der Galerie Sechzig in Feldkirch zu sehen. (Durchblick, Acryl u. Kohle auf Leinwand, 126 x 438, 2020, Foto: Markus Tretter)
Peter Füssl · 27. Feb 2014 · CD-Tipp

Nils Landgren: Eternal Beauty

Wenn der Großmeister des europäischen Funk seine rote Posaune nur für einige sparsam-verhaltene, aber umso gefühlvollere Soli benützt und mit seiner hellen, leicht angerauten und trotzdem schmeichelweichen Stimme zum Balladengesang anhebt, hält für eine knappe Stunde der musikalische Schönklang Einzug in den Gehörgängen.

Ecken und Kanten sucht man hier freilich vergeblich, dass es dennoch ein durchaus vergnügliches Unternehmen wird, liegt zum einem an der perfekten, aber nie steril wirkenden musikalischen Kommunikation einer bestens aufeinander eingespielten Band aus erstklassigen Musikern. Bassist/Cellist Lars Danielsson, Drummer Rasmus Kihlberg, Gitarrist Johan Norberg und auch Pianist Michael Wollny sind lauter alte Weggefährten, die auf große solistische Egotrips verzichten, um Nils Landgrens ausdrucksvolle Stimme stets ins beste Licht rücken. Zum anderen liegt es aber auch an der wirklich gelungenen Song-Auswahl. Stimmige Arrangements lassen die Melange aus Hits aus der Folk-Pop-Ecke von James Taylor, George Harrison, Mr. Mister, Brenda Russell oder Tina Turner und neueren Jazz-Titeln von Torsten de Winkel, John Patitucci oder Ivan Lins wie aus einem Guss wirken. Als ganz besondere Highlights erweisen sich einmal mehr die Esbjörn Svensson-Balladen „Dear Diary“ und „Love Is Real“, die das Album in Kombination mit dem von Svenssons Witwe Eva und Michael Wollny geschriebenen Titel-Song „Eternal Beauty“ und der Johan Norberg-Komposition „One Frozen Moment“ zu einer wunderbaren Hommage an den vor sechs Jahren tragisch verunglückten Piano-Star und engen Freund und Weggefährten Landgrens werden lassen.
(ACT)