Stefan Rüeschs Werke sind derzeit in der Galerie Sechzig in Feldkirch zu sehen. (Durchblick, Acryl u. Kohle auf Leinwand, 126 x 438, 2020, Foto: Markus Tretter)
Walter Gasperi · 06. Feb 2014 · Film

Aktuell in den Filmclubs (7.2. - 13.2. 2014)

Am Spielboden Dornbirn läuft noch bis März in Kooperation mit pro mente Vorarlberg die Filmreihe „Psychische Krankheiten“. Einen liebevollen Animationsfilm vor allem für kleine Kinder zeigt dagegen das Theater am Saumarkt mit der Verfilmung von Janoschs Kinderbuchklassiker „Oh, wie schön ist Panama“.

Filmreihe „Psychische Krankheiten“: Wie schon in den letzten Jahren zeigt pro mente Vorarlberg in Kooperation mit dem Spielboden Dornbirn von Januar bis März wieder mehrere Filme, die sich mit psychischen Krankheiten auseinandersetzen. Der Vorarlberger Regisseur Hans Weingartner knüpft mit seinem Spielfilm „Die Summe meiner einzelnen Teile“ (20.2. / 5.3.) an sein fulminantes Debüt „Das weiße Rauschen“ an. Im Mittelpunkt von Weingartners Film steht ein von Peter Schneider großartig gespielter Mathematiker, der nach einem Krankenhausaufenthalt aufgrund eines psychischen Zusammenbruchs sozial ausgegrenzt wird und erst wieder Tritt fassen kann, als er durch ein Leben im Wald zu sich findet.
Der Liechtensteiner Tino Wohlwend setzt sich in „Ich sehe was, was du nicht siehst“ (25.2. / 6.3.) dagegen dokumentarisch mit Burnout und Depressionen auseinander. Wohlwend lässt nicht nur Betroffene und Spezialisten von ihren Erlebnissen erzählen, sondern versucht auch durch Bilder und Musik dem Zuschauer einen Eindruck von einer Depression zu vermitteln.
Ebenfalls dokumentarisch  nähern sich Thomas Gill und Brigitta Schülke dem Thema. Für „Immer wieder Achterbahn – Leben zwischen Manie und Depression“ (8.2. / 13.2. / 18.2.) begleiteten die beiden Deutschen ein Jahr lang drei Menschen mit einer bipolaren Erkrankung mit der Kamera durch ihren Alltag.
Ein eigenwilliges Roadmovie ist dagegen „Der Mann der über Autos sprang“ (12.2. / 27.2. / 11.3.). In seinem Spielfilmdebüt erzählt Nick Baker-Montey mit einem starken Robert Stadlober in der Hauptrolle von einem jungen Mann, der über den Unfalltod seines Freundes nie hinweggekommen ist und glaubt durch eine Wanderung quer durch Deutschland den kranken Vater seines verstorbenen Freundes heilen zu können.
Spielboden Dornbirn

Oh, wie schön ist Panama: Kleiner Bär und sein Freund kleiner Tiger führen in ihrer Hütte am Fluss ein geruhsames Leben mit Fischen und Pilze Sammeln. Als sie eine Kiste mit der Aufschrift „Panama“ finden, aus der zudem der Duft von Bananen strömt, brechen sie auf, um dieses paradiesische Land der Träume zu finden.
Mit liebevoller Animation, Detailreichtum und kindgerechter Erzählweise gelingt es Michael Otevrel den Charme und die Wärme von Janoschs Kinderbuchklassiker in den Zeichentrickfilm zu übertragen. Episodisch werden in gelassenem Tempo die Reiseerlebnisse der beiden Protagonisten, die durch ihre menschlichen Schwächen und Stärken bewegen, aneinander gereiht. Der Wechsel der Fortbewegungsmittel von der Wanderung über Eisenbahn und Schiff bis zum Flug sorgt nicht nur für Abwechslung und konsequente Spannungssteigerung, sondern bietet auch Raum für neue Kontakte und die Vorstellung  unterschiedlicher Lebensräume. Subtil erzählt der Film dabei von der Bedeutung von Träumen, neuen Erfahrungen und Bekanntschaften, die das Reisen bringt, und feiert gleichzeitig Freundschaft und die Geborgenheit der Heimat, deren wahren Wert man erst in der Fremde erkennt. Theater am Saumarkt, Feldkirch: Mi 12.2., 14.30 Uhr