Fouad Boussouf mit einer österreichischen Erstaufführung des Stückes „Fêu“ zu Gast beim „Bregenzer Frühling“ (Foto: Antoine Friboulet)
Silvia Thurner · 13. Dez 2012 · Musik

Ein Konzert mit Charme und Humor – das Flötenquartett „quart.art“ stellte sich vor und Franz Josef Köb las Weihnachtsgeschichten

Ein unterhaltsames Weihnachtskonzert bescherten das Flötenquartett „quart.art“ mit Simone Bösch, Markus Kessler, Herlinde Tiefenthaler und Thomas Dünser vielen BesucherInnen in der Landesbibliothek. Interpretiert wurden selten zu hörende Quartette von Haydn und Mozart sowie dessen Zeitgenossen Franz Krommer und Franz Anton Hoffmeister. Zwischen den Werkdeutungen bot Franz Josef Köb beste Unterhaltung mit Weihnachtsgeschichten von Robert Gernhardt und Selma Lagerlöf.

Vor einigen Monaten formierte sich das Quartett „quart.art“, das sich im schönen Ambiente des Kuppelsaales erstmals der Öffentlichkeit vorstellte. Eigentlich ist Walter Tiefenthaler der Bratschist des Quartetts, doch zwei Tage vor dem Konzert wurde ihm das Glatteis zum Verhängnis, spontan hat Herlinde Tiefenthalter den Bratschenpart übernommen. Die widrigen Umstände machten sich in den Werkdeutungen nicht unmittelbar bemerkbar, verständlicherweise agierten die Musiker jedoch etwas zurückhaltend.

Mehr konzertant als kammermusikalisch

Die eher hallige Akustik kam dem Gesamtklang des Ensembles sehr entgegen, so dass der in sich schön abgerundete und voluminöse Flötenklang von Simone Bösch den Raum hervorragend füllte. Getragen wurde sie vom homogen agierenden Streichtrio, das sich über weite Strecken in den Dienst der Flötistin stellte. Die dargebotenen Kompositionen waren weitgehend konzertant angelegt. In Joseph Haydns  Quartett III aus dem Op. 5 lenkten vor allem die Vorhaltwirkungen im Adagio die Aufmerksamkeit auf sich. Das Presto assai musizierten die Quartettmusiker energiegeladen.

Die Variationssätze in Mozarts Quartett in C-Dur (KV 285b) erklangen in einem abwechslungsreichen Rollentausch, der die jeweiligen Stimmencharaktere herauskristallisierte. Luftig und zugleich mit einem satten Ton wurde das Adagio musiziert. Aus dem Quartett Nr. 17 von Franz Krommer modellierten die Musiker vor allem den romantischen Gestus des Andante.

Der konzertant ausgestaltete Flötenpart kam in Franz Anton Hoffmeisters Quartett in G-Dur schön zum Ausdruck.

Eine Parodie und Besinnliches

Franz Josef Köb führte die Zuhörenden mit einem anregenden Erzählton und zwei Weihnachtsgeschichten in ganz unterschiedliche, vorweihnachtliche Welten. Robert Gernhardts humorvoll erzählte Geschichte vom Besuch eines Weihnachtsmannes, der vollkommen aus den Fugen geriet und die Eltern gehörig herausforderte, weil sie vor ihren Kindern unbedingt den Schein wahren wollten, war höchst amüsant nachvollziehbar. An die besondere Stimmung in der „Heiligen Nacht“ erinnerte Selma Lagerlöf.

Weihnachtskekse, Strudel und Stollen wurden im Anschluss an die Konzertlesung gerne angenommen und bildeten sozusagen das Tüpfelchen auf dem I.