Neu in den Kinos: „Ich Capitano“ (Foto: X-Verleih)
Peter Füssl · 17. Feb 2015 · Musik

Florian King wird Leiter des Dornbirner Jazzseminars

Mit Ende des Schuljahres wird der Mitbegründer und langjährige Leiter des Dornbirner Jazzseminars, Rolf Aberer, in den Ruhestand treten. Sein Nachfolger wird der Bassist Florian King, der seit 2006 am Jazzseminar im Kehlerpark unterrichtet.

Florian King hat an der Musikhochschule Stuttgart Jazz- und Popularmusik mit Hauptfach Kontrabass studiert und ist im Bodenseeraum gut in die Jazzszene integriert. Er will das Fächerangebot weiterentwickeln und neue Kooperationspartner suchen. Das Jazzseminar wird als Abteilung der Dornbirner Musikschule geführt und deckt mit 20 Lehrerinnen und Lehrern die wichtigsten Formen der Popularmusik ab.

Auf Florian Kings Homepage www.florianking.de findet man folgende Informationen zu seiner Person:

Über mich

Ich erinnere mich, dass Musik schon immer meine größte Liebe war. Sie hat mich als Junge mit sechs Jahren permanent beschäftig. Ob pfeifend im Apfelbaum oder am Klavier meiner Mutter erste Kompositionen mit zwei Fingern entwerfend, hat sie mich verfolgt, getrieben, getröstet und erleuchtet.

Lange war so gut wie jedes Instrument, dass ich zwischen die Finger bekam faszinierend für mich. So spielte ich in meiner Jugend Blockflöte, Akkordeon, Trompete, Klavier. Mit der Pubertät kamen Gitarre, Mandoline, Schlagzeug, Percussion und schließlich irische Bouzouki und Kontrabass dazu. Meist übte ich am intensivsten meine eigenen Dinge, um dann im Klavierunterricht gesagt zu bekommen, ich sei faul und lernunwillig.Mit Abschluss meiner Schulzeit hatte ich etliche Aufnahmen als Sologitarrist und Songwriter gemacht, eine erste eigene Band auf die Beine gestellt, den Klavierunterricht geschmissen, mehrere Jahre die Schulbigband geleitet und keinen Plan, was ich studieren sollte.

Nach etlichen Umwegen entschied ich mich endlich für mein Instrument und meinen Beruf: Kontrabass und Jazzmusiker.

Das Studium an der Hochschule Stuttgart von 1993-1997 war beglückend und es war klar: ich bin angekommen. Zusammen mit vielen hochmotivierten und begabten Musikern genoss ich Unterricht bei Thomas Stabenow, Thomas Heidepriem, Pierre Favre, Paul Schwarz und Frank Sikora, Workshops bei Ralph Towner, Kenny Werner, Kenny Wheeler, David Friesen und Ratzo Harris und die Freiheit, mein eigenes Ding zu finden. Ich hatte erste Tourneen und Engagements in Russland, auf Kreta und in ganz Mitteleuropa.

Mitten im Kontrabassfieber holte mich 1993 meine Vergangenheit wieder ein und ich wurde von der renommierten irischen Sängerin Anne Wylie als Bouzoukispieler in ihre intensiv tourende Band geholt. Mit Anne und großartigen Musikern wie Henrik Mumm, Joe Mc Kenna, Helge Andreas Norbakken uvm. entwickelte ich das musikalische Universum ANNE WYLIE BAND. Uralte keltische Musik, die gälische Sprache, vermischt mit vertrackter afrikanischer Polyrhythmik und ausgefuchsten Arrangements, minimalistisch und mystisch: dafür lebte ich 15 Jahre.

2008 entschied ich mich, ausgelöst durch private Schicksalsschläge, die Anne Wylie Band zu verlassen um mich endlich auf den Kontrabass und eigene Jazzprojekte zu fokussieren. So hab ich in den letzten Jahren einen virtuellen Schrank mit Kompositionen gefüllt und spiele heute als Sideman bei der AJA SOUL GROUP, Projekte mit Joo Kraus, Flip Philipp, Alexander Wladigeroff und mit meinen eigenen Bands HEARTBEAT (feat. Helge Andreas Norbakken, Andreas Krennerich und Herbert Walser), WIEDMANN KING KRISCHKOWSKY, GROOVE HOG (feat. Toni Eberle und Christian Eberle) und dem ArLoKi TRIO (feat. Carlo Lorenzi und Götz Arens).

Ich lebe in Wangen im Allgäu, unterrichte mit großer Leidenschaft am Jazzseminar in Dornbirn(AT), bin seit zehn Jahren Mitglied der PAK-BW (Pädagogische Arbeitsgemeinschaft Kontrabass Baden Württemberg), liebe die Stille, Kochen, guten Wein und gute Bücher.

Auch wenn ich mich als Jazzmusiker bezeichne, begeistert mich Musik aller Genres, von Bach über Miles Davis, Keith Jarrett, Yaron Hermann bis zu Sting und Incubus, solange sie leidenschaftlich, authentisch und tief ist. Diese Leidenschaft und Begeisterung, Ehrfurcht und Liebe will ich beim Komponieren und Spielen meiner Musik und genauso beim Unterrichten vermitteln.