Derzeit in den Vorarlberger Kinos: The Zone of Interest (Foto: Filmcoopi Zürich)
Silvia Thurner · 10. Jun 2012 · Musik

Humorvoll und in bester Sing- und Spiellaune - „The Fellowshippe of Musickers“ musizierten Minnelieder und mittelalterliche Tänze

Frühsommerliche Musik aus dem mittelalterlichen Europa sangen und spielten „The Fellowshippe of Musickers“ in der Pfarrkirche Schwarzach. Erfrischend anders musizierte das Ensemble, in dem MusikerInnen aus England, Deutschland, Rumänien, dem Iran und aus Österreich versammelt sind. Unter dem Leitgedanken „Summer of Love“ wurden die Minnelieder auf historischen Instrumenten dargeboten. Die aus Schwarzach stammende Sopranistin Aglaia Maria Mika ergänzte das Ensemble hervorragend und führte sympathisch durch den Abend.

„The Fellowshippe of Musickers“ stellten eine Sammlung von Liedern und Tänzen zusammen, die den Zuhörenden viel Abwechslung bot. Die breite Gefühlspalette rund um das Hauptthema der Liebe kam in vielen Facetten, Klangfarben und Instrumentenkombinationen zu Geltung. Dazu stand den Ensemblemitgliedern eine gut zusammenwirkende Instrumentenauswahl zur Verfügung. Unter der Leitung von Emily Baines (Gesang und Flöten) sangen und musizierten Aglaia Maria Mika (Gesang und Perkussion), Alexis Bennett (Fidel und Gesang), Elektra Miliadou (Gambe), Lisa Öberg (Drehleier und Fidel) sowie Ali Rafiee (Ud, Citern und Perkussion).

Ornamente


Klangvoll wurden die Lieder und Tänze gedeutet. Darüber hinaus war auch spürbar, dass die MusikerInnen über die Entstehungszeit und die Musiktraditionen in Frankreich, England und Italien Bescheid wissen. Besonderes Interesse weckten die historische Intonation und die mikrotonalen Ornamente, mit denen einzelne Stücke ausgeziert wurden. Besonders in Erinnerung blieben „Amors M’art“ aus dem 12. Jahrhundert sowie die dunkle Färbung und die Stimmführung in „J’ai les maus d’amours“. Ein Höhepunkt stellte Giullaume de Machauts „Bel fiore Danza“ mit Flöte, Rahmentrommel und Laute dar, wo die zahlreichen Ornamente virtuos ausgebreitet erklangen.

Lebensfreude


Im Duett sangen Aglaia Mika und Emily Baines das Lied „I Goe Before My Darling“. Schön mischten sich die Stimmen, so dass die einander imitierten Melodielinien gut zum Ausdruck kamen. Der Saltarello „Ce Rondelet“ aus Italien, sowie der zum Schluss dargebotene Tanz mit den gut kommunizierten Temposchwankungen boten weitere Einblicke in eine lustvoll dargestellte Vergangenheit. Einen stimmungsvollen Vergleich dazu erlaubte der „English Dance“, der mit Rahmentrommel, Drehleier, Fidel und Perkussion ebenso temperamentvoll und mit Spaß an der Sache musiziert wurde.

Erotik


Viele Minnelieder sind gespickt mit Symbolen, Anspielungen und Sinnbildern. Genau diese Aspekte verliehen der Musik eine prickelnde Aussagekraft und einen spannungsreichen Charakter. Einen Eindruck davon erhielten die ZuhörerInnen mit dem Lied „Blow Thy Horn Hunter“.