Das Wiener Burgtheater war mit Molières „Der Menschenfeind“ unter der Regie von Martin Kušej im Bregenzer Festspielhaus zu Gast. (Foto: Matthias Horn)
Thorsten Bayer · 03. Jän 2013 · Musik

Kraftvoller Auftakt der Gratis-Neujahrskonzerte am Spielboden mit DiamondDog

Das ging ja gut los: Am gestrigen Mittwochabend rockte die Vorarlberger Band DiamondDog die Kantine des Spielbodens Dornbirn. Als „Waldundwiesencountryhundstrümmerlrock“ bezeichnen die Musiker ihren Stil. Was auch immer damit genau gemeint sein mag: Eine gute Show lieferten die fünf allemal.

Seit einem Jahr gibt es laut ihrem Facebook-Account DiamondDog. Genau ein Jahr ist es auch her, dass Bassist und Sänger Gernot Bilz zu einem Neujahrskonzert an den Spielboden gekommen ist. Damals war er mit den Bandkollegen der Burning Rosettas gekommen, heute mit DiamondDog: Patricia Matei (Voc), Klaus d'r Häfele (Drums, Voc), Josh Wieseneder (Git) und Martin Komar (Git).

Aus Hundstrümmerl wird Musik

Die Wahl ihres Bandnamens ist kein Zufall; sehen sie doch laut Pressetext „die Umformung von Hundstrümmerl in handfeste musikalische Ausscheidungen“ als ihre Hauptbeschäftigung an. Und weiter: „Der Diamond Dog ist ein Rüde. Wahrscheinlich wird er gern gestreichelt, würde das aber nie zugeben. Wie es sich für einen kerngesunden Köter gehört, tollt er mit großer Inbrunst durch endlose Wiesen und fröhliche Sommerabende. Da liegen natürlich Vorlieben für ein bisschen Köntri zum Rock auf der Hand.“

Das druckvolle Spiel der Band, unterlegt von einem etwas dumpfen Lo-Fi-Sound, hat zweifellos seinen Charme. „Here comes your man“ folgt als viertes Stück „Never get out of this world alive“, einer der ersten Höhepunkte. Lustigerweise bieten sie diesen Titel wenig später noch in einer zweiten, härteren Version an und covern sich somit selbst.

Auf dem Gaspedal

Die Aufgabenverteilung in der Band scheint bei diesem Auftritt eindeutig: Patricia Matei und Gernot Bilz sind für die Moderationen zuständig, die anderen Musiker halten sich komplett im Hintergrund. Doch trotz mehrerer Versuche des Duos an den Mikrofonen: Mehr als zwei einsame Tänzerinnen bringen sie nicht direkt vor die Bühne. Doch das macht nichts: Wenn das Publikum nicht so richtig in Fahrt kommen will, gibt die Band umso mehr Gas. Schade nur, dass Patricia Matei zu wenig Raum bekommt, ihr unüberhörbares Talent richtig zur Geltung zu bringen. „Can I take my gun up to heaven?” fragt die Band zum Ende ihres regulären Sets mit einem der seltenen getragenen Stücke. Die Zugabe ist stilechter: Bei „Pale blonde hell“ werden Hall- und Lautstärkeregler noch mal ordentlich aufgedreht.

Vier Hörproben unter https://soundcloud.com/diamonddogrocks

 

Die Reihe der Spielboden-Neujahrskonzerte bei freiem Eintritt wird fortgesetzt:

Heute, Donnerstag, 3.1., 21 Uhr: LinksabbiegA
Ein Vorarlberger Mikrofon-Junk, ein steirischer Altlagerfeuerromantiker und ein deutscher Multiinstrumentalist treffen sich um Musik zu machen. Edle Worteleganz trifft Beats, Flächen, verschrammelte Gitarrenriffs, jazzige Akkorde und manch gemeinsamen Refrain.

Morgen, Freitag, 4.1., 21 Uhr: iamthemanonthemoon
„Post-Rock/Screamo/Hardcore“ versprechen die drei Jungs aus Feldkirch, die angeblich bei der Reise durch das Weltall einen ihrer Kumpels auf dem Mond vergessen haben.