Musiker:innen aus Südafrika und Kolumbien prägen den besonderen Charakter des Pforte Kammerorchesters Plus. (Foto: Aron Polcsik)
Silvia Thurner · 14. Dez 2012 · Musik

Mit einer Geige Hoffnung geben – das „Bochabela String Orchestra“ und der Chor des Musikgymnasiums Feldkirch ließen das Publikum an einer besonderen Begegnung teilhaben

Viele musikinteressierte Menschen in Vorarlberg haben in den vergangenen zwei Wochen das „Bochabela String Orchestra“ kennengelernt. Die Jugendlichen aus Südafrika, die auf Einladung von Klaus Christa eine Konzerttournee nach Vorarlberg und Liechtenstein, in den süddeutschen Raum sowie nach Salzburg unternommen haben, musizierten auch im Dornbirner Kulturhaus. Der große Chor des Musikgymnasiums Feldkirch unter der Leitung von Martin Lindenthal bereicherte den herzerfrischenden Auftritt des Streichorchesters, so dass sich eine energiegeladene und gute Stimmung im Saal entwickelte.

Bereits vor zwei Jahren gastierte das „Bochabela String Orchestra“ in Vorarlberg. Klaus Christa betreut und unterstützt das Jugendorchester aus Südafrika nach Kräften, denn die ‚Bochabelas’ sind Teil einer Initiative, die über fünfhundert Kindern aus den Townships von Bloemfontein und den armen Städten der Umgebung eine Perspektive und Hoffnung gibt. 1998 hat der amerikanische Kontrabassist Peter Guy das „Mangaung String Programm“ initiiert, das seit einigen Jahren auch ein Herzensanliegen des Bratschisten Klaus Christa ist.

Beeindruckendes Niveau

Im Dornbirner Kulturhaus fand der achte Konzertauftritt des „Bochabela String Orchestras“ innerhalb von zwei Wochen statt und es war bewundernswert, mit welcher Konzentration die OrchestermusikerInnen spielten, aufeinander hörten und sich den Werkdeutungen hingaben. Einleitend erklang das Weihnachtskonzert von Arcangelo Corelli. Das freundschaftliche Einverständnis mit Klaus Christa war in der Interpretation des Konzertes für Viola und Streicher (TWV 51:G9) eindrücklich erlebbar. Ein Höhepunkt war das gemeinsame Wirken des „Bochabela String Orchestras“ mit dem Chor des Musikgymnasiums Feldkirch. Martin Lindenthal leitete die jungen SängerInnen und MusikerInnen in Mozarts Motette „Ave verum corpus“ für Chor und Streicher (KV 618) sowie Händels „Halleluja“. Enthusiastisch und auf einem beeindruckend hohen Niveau wurden die Werke dargeboten.

Musik, Gesang, Tanz

Der zweite Konzertteil war Arrangements südafrikanischer Traditionals gewidmet. Diese Musik verfehlt ihre Wirkung nie, schon allein wegen der mitreißenden Rhythmen, die auch hier mit Congas und chicken eggs sowie einem guten Bassfundament der Musik den Groove verliehen. Überdies gaben die tiefe und ausdrucksstarke Stimme von Kamo Magau mit den Songs „Pata Pata“ sowie „Special star“ dem unkonventionellen Konzert eine besondere Note. So steigerte sich die Stimmung im Saal zusehends und als schließlich noch alle zusammen das „Wälderbähnle“ anstimmten, ließen die MusikerInnen und SängerInnen ihrer Bewegungsfreude und dem Spaß miteinander freien Lauf.

Das Projekt in Bilder gefasst

Wohl niemand blieb unberührt vom Dokumentarfilm, den Hansjörg Kapeller in Südafrika gedreht hatte. Darin wurde die Idee des „Mangaung String Programmes“ vorgestellt und über die oft mühevolle Arbeit in eindringlichen Bildern berichtet. Von Erfolg getragen ist die Initiative auch deshalb, weil die älteren Jugendlichen als Tutoren die Begeisterung für das Geigenspielen und die Musik an jüngere Geigenschüler und Kinder weitergeben.

Nächste Schritte

Nicht große Ziele, sondern jeweils „nächste Schritte“ planen Klaus Christa und Peter Guy für das „Mangaung String Programm“ und das „Bochabela String Orchestra“. Finanzielle Unterstützung sollen die Tutoren für ihre Tätigkeit erhalten und für besonders begabte MusikerInnen soll ein Stipendium den großen Traum von einem Musikstudium Wirklichkeit werden lassen. Zu diesen Zwecken wird unter anderem ein Freundeskreis für die ‚Bochabelas’ gegründet.

Wenn Sie das Projekt finanziell unterstützen wollen:
„musik in der pforte“, Bochabela String Orchestra, Kto. 031-007/42976, Sparkasse Feldkirch 20604.

Weitere Informationen: www.pforte.at