Neu in den Kinos: „Ich Capitano“ (Foto: X-Verleih)
Peter Ionian · 13. Jän 2013 · Musik

Rock im Theater – Raze präsentierten ihr Debutalbum im Theater am Saumarkt

Die Vorarlberger Rockband Raze präsentierte am gestrigen Samstagabend ihre erste CD. Die zehn Eigenkompositionen laden auf eine Reise in die Zeit des guten alten Rocks ein. Derartige Töne sind im Theater am Saumarkt eher selten zu hören, dennoch fanden die Fans der Band gleich hin und erlebten einen Abend, der sowohl Hommage an den Sound unserer Vorväter war, als auch eine jugendliche Spielfreude.

Das späte Debutalbum

Die erste Scheibe präsentieren ist für jede Band bestimmt ein ganz besonderer Moment, für Raze im Speziellen wahrscheinlich sogar doppelt. Die Band besteht bereits seit 2009, konnte sich in manchen Bandwettbewerben und starken Supportgigs beweisen. Und sie ließen sich Zeit mit ihrem Debut, dabei wäre es schon seit einiger Zeit fertig produziert gewesen. Vor einem Jahr noch war die Zukunft der Band ungewiss, da die einzelnen Mitglieder aufgrund ihrer Studien von Zürich bis Wien verteilt sind. Umso erfreulicher nun, dass die Band auch ohne großen Probenaufwand eine perfekt eingespielte CD-Präsentation auf die Bühne brachte.

Rockiges Bühnenbild

Das Bild, das Raze auf ebendieser Bühne machte, konnte sich sehen lassen. Der Glamour der guten alten Zeiten, als Rock’n’Roll noch die Welt veränderte und die Stars schimmernde Persönlichkeiten waren, wurde heraufbeschworen. Vom Hut bis zu den Stiefeln gewählt gekleidet, wo sich glitzernde Hemden und Batman-Shirts treffen, da hatten die Outfits beinahe Kostümcharakter. Die Show war auch dementsprechend ausstrahlend. Der Frontman und Sänger, der sich selbst Sirius D. Raze Corleone nennt, verwandelte sich in eine Bühnenpersönlichkeit mit Entertainerqualitäten. Nicht verwunderlich also, dass plötzlich Mitsingchöre zu „Rock this City“ durch das Kellergewölbe am Saumarkt hallten.

Good Old Rock’n’Roll

Vor dem Auftritt brannten Kerzen auf der Bühne und jemand aus dem Publikum stimmte „Stille Nacht“ an. Was dann jedoch erklang, war alles andere als eine stille Nacht. Die Songs passten ausnahmslos ins Genre Rock und spielten sich durch alle möglichen klassischen Rockschablonen. Dabei lösten sich Gesang und Gitarrensoli wechselseitig ab. Zu „Stone in Time“ erfüllten dann noch die rotierenden Klänge einer originalen Hammondorgel die Gemäuer. Immer wieder blieben die Hooklines der Refrains hängen. Den ganzen Abend hindurch hörte man die großen Vorbilder wie The Doors, Deep Purple oder Jimi Hendrix aus den Songs von Raze durchklingen. Led Zeppelin wurden sogar mit einem Cover geehrt. Raze haben mit ihrer Musik das Rad zwar nicht neu erfunden, aber stiltreu weitergedreht. Und warum etwas ändern, das schon früher gut war. Ihre Rockshow beherrschen die Jungs jedenfalls ausgezeichnet und sie beweisen, dass Rock noch lange nicht tot ist.

Die ehrwürdigen Hallen

Der Abend war kurzweilig und hatte was Filmreifes. Das Theater am Saumarkt füllte sich zwar generell eher schnell, aber als dann die ersten Leute an der großen Säule in der Mitte standen und einzelne zu tanzen begannen, erhielten diese Räumlichkeiten beinahe einen neuen Charakter, jedenfalls eine Stimmung. Es wurden noch CDs und T-Shirts verlost, der Vorband Turpentine Moan gedankt und ordentlich gefeiert. Das Theater am Saumarkt war bestimmt ein ungewöhnlicher Ort für eine Rockshow, aber Raze schafften es, den Raum zu verwandeln. Schlussendlich sind Räume ja auch nur Hüllen, die man mit Inhalt befüllen kann und gestern war der Raum wohl einen Abend lang das Rocktheater am Saumarkt.

Die CD Raze – Raze (selftitled) ist im Musikladen Feldkirch sowie im Internet im iTunes Store erhältlich.

www.facebook.com/raze.austria