Die Theatergruppe "dieheroldfliri.at" zeigt derzeit ihr neues Stück "Das Rote vom Ei" (Foto: Mark Mosman)
Silvia Thurner · 30. Sep 2014 · Musik

Spaß an der Musik und im gemeinsamen Tun – der „Blechcircus“ zeigte sich hoch romantisch und schwelgte im Klang

Nach längerer Pause war das Ensemble "Blechcircus" wieder aktiv und musizierte im Rahmen der Basilika Konzerte in Rankweil. Die zehn Blechbläser an den Trompeten, Posaunen, am Horn und an der Tuba erwiesen sich dabei als große Romantiker. Mit Werken von Felix Mendelssohn-Bartholdy über Richard Strauss bis zu Gustav Mahler spannten sie einen weiten Bogen romantischer Musik in eigenen Bearbeitungen speziell für diese Besetzung. Die Dramaturgie des Konzertes war gut angelegt, allerdings wirkten nicht alle Bearbeitungen wirklich überzeugend.

Vor nunmehr fünfzehn Jahren fanden sich befreundete Blechbläser des Landes zusammen und gründeten das Ensemble „Blechcircus“ mit dem Ziel, Musik für Blechbläser auf hohem musikalischen Niveau zu musizieren. In der Besetzung mit Bernhard Bär, Roché Jenny, Tobias Egle und Bernhard Lampert (Trompeten), Christoph Ellen (Horn), Thomas Wittwer, Bernhard Hagspiel, Dietmar Nigsch, Bernhard Kurzemann (Posaunen) und Patrick Ruppaner (Tuba) präsentierte die illustustre Runde in bester Spiellaune ein ausgeklügeltes Konzertprogramm. Eine Scheu vor Bearbeitungen auch originaler Orchesterwerke zeigten sie keine. Unterstützt wurden sie von Johannes Hämmerle, der den verbindenden Orgelpart spielte und darüber hinaus auch ein Präludium und eine Fuge von Moritz Brosig interpretierte.

Voluminöse Gesten


Einleitend erklang der „Feierliche Einzug der Ritter des Johanniterordens“ von Richard Strauss und dieses pompöse Werk gab den Grundtenor des ganzen Abends vor: Die zehn Männer mögen’s romantisch, der voluminöse Klang und große Linien sind ihnen lieb und teuer, das zeigten sie auch mit Auszügen von Wagners „Lohengrin“ und „Tannhäuser“.

Abwechslungsreich bezogen die Musiker unter der Leitung von Bernhard Bär den Raum der Basilika mit ein, sie musizierten doppelchörig von hinten, der Empore und von der Seitenempore aus, so dass sich schöne Korrespondenzen und Klangmischungen zwischen den Bläsern und der Orgel ergaben.

Grenzen


Dass der Bearbeitung von Originalwerken auch Grenzen gesetzt sind, wurde in Franz Liszts „Hosannah“ aus „Cantico del sol di Francesco d’Assissi“ und vor allem im Finale aus Gustav Mahlers zweiter Symphonie deutlich. Zwar zelebrierten die Musiker ihre Parts klangsinnlich, der musikalische Zusammenhang kristallisierte sich jedoch nicht so recht heraus und der Eindruck des Effekts behielt die Oberhand.

Virtuoser Glanz


Gut aufeinander bezogen und mit einer ausgewogenen Klangkultur musizierte der „Blechcircus“ Felix Mendelssohn Bartholdys  „Psalm 91 – Denn er hat seinen Engeln befohlen“. Mit der virtuosen Glanznummer des Scherzos aus dem „Sommernachtstraum“ hatten die Bläser ihren Spaß an der Herausforderung. Mit einem gemeinsamen Atem, originell und mit bewundernswerter Leichtigkeit stellten sie diese Musik in den Raum.