Das Wiener Burgtheater war mit Molières „Der Menschenfeind“ unter der Regie von Martin Kušej im Bregenzer Festspielhaus zu Gast ( Foto: Matthias Horn))
Silvia Thurner · 08. Jul 2013 · Musik

Stimmungsvolle Musik an einem Sommerabend – viel Zustimmung für Claudia Bär, Astrid Bär-Schwärzer und Bruno Oberhammer in Hittisau

Beim traditionell alljährlich stattfindenden Orgelkonzert in der Pfarrkirche Hittisau musizierten dieses Mal die Hornistinnen Claudia Bär und Astrid Bär-Schwärzer gemeinsam mit dem Organisten Bruno Oberhammer. Geboten wurde eine abwechslungsreiche Programmfolge mit Orgelliteratur von Bach, Reger und Ludwig Thuile sowie selten zu hörenden Hornduetten von Mozart und Schubert.

Die Schönach-Orgel der Pfarrkirche Hittisau ist ein Kulturdenkmal. Bruno Oberhammer kennt die klanglichen Besonderheiten des Instrumentes genau und stellte diese im Rahmen des Kirchenkonzertes gut nuanciert in den Raum. In Bachs Passacaglia in c-Moll (BWV 582) führte er die einzelnen Variationen in einer steten Steigerung von tiefen Registern in die Höhe, vom Dunkel zum Licht, wobei er den einzelnen Abschnitten viel Raum zur Entfaltung gab. Hervorragend zu Bachs Choralbearbeitungen „Allein Gott in der Höh’ sei Ehr“ (BWV 675-677) passten die vier Choralbearbeitungen aus dem Opus 135a von Max Reger. Bruno Oberhammer spielte die Werke „Ach bleib mit deiner Gnade“, „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“, „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ und „Herr Jesu Christ“ gut ausbalanciert und stellte die chromatisch geführten Linien aussagekräftig dar.

Aus der Fülle des Klanges geschöpft


Die in sich weich fließenden Registerfarben und die Klangfülle der Schönach-Orgel kamen besonders in der Sonate in a-Moll op. 2 von Ludwig Thuille zur Geltung. Ein rufendes Hauptmotiv eröffnete das symphonisch angelegte, romantische Werk, in dessen Mittelteil liedartig aufgebaute musikalische Gedanken weite Klangbögen spannten. Die Introduktion leitete pompös in die anschließende Fuge über, an deren Kulminationspunkt wirkungsvolle chromatische Klangkaskaden von oben nach unten geführt wurden.

Zwei Schwestern im Duett


Claudia Bär und Astrid Bär-Schwärzer sind im Bregenzerwald bestens bekannte und hoch geschätzte Musikerinnen. Allein deshalb war es eine Freude, die beiden Hornistinnen im Duett zu erleben. Sie spielten zuerst vier Stücke aus den „Zwölf Stücken für zwei Hörner“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Bedacht auf die hallige Akustik wählten sie gemäßigte Tempi und artikulierten die Themen exakt. Auf diese Weise wirkten die eher als Freiluftmusiken gedachten Stücke feierlich und unterhaltend zugleich. Die vier Duette für zwei Hörnern von Franz Schubert waren allen SchubertiadebesucherInnen bekannt, weil genau diese Stücke dort bei jedem Konzert als Pausenmusik erklingen. Dynamisch und mit klangschön geführten parallelen Linien spielten die Musikerinnen das „Jägerlied“ sowie die beiden Mailieder. Einen besonderen Ausdruck verliehen sie dem „Morgenstern“.

Das Publikum dankte mit viel Applaus für das ansprechende Konzert.