Am 10. September ging im zappendusteren Lustenauer Freudenhaus die Österreichpremiere des Stücks über die Bühne. So dunkel war es dort noch nie; Laurent Piron erzählte hernach im Gespräch mit KULTUR, dass man zwei Tage lang damit beschäftigt gewesen sei, alle Ritzen im Zelt abzudecken. Nichts, aber auch gar nichts sollte auch nur mit einem Lichtstrahl die Dunkelheit, in der man die Stille noch einmal eindringlicher erlebt, stören. Der Titel des Stücks „Battement de Peur“ ist ein Wortspiel – peur, Angst und coeur, Herz, Herzschlag; die Begriffe fließen phonetisch lautmalerisch ineinander über und inhaltsbezogen überlagern sich deren Bedeutungen als Metonymien, rhetorische Stilfiguren, die das eigentlich gemeinte Wort durch ein anderes ersetzen und so ein Bild erschaffen. Sie bezeichnen darüber hinaus auch emotionale Grundbefindlichkeiten des Menschen, ganz egal welchen Alters. Angst in ihren unterschiedlichen Ausprägungen ist dabei die vordergründige, einerlei, ob sie als Antrieb oder Hemmung auftaucht, manchmal laut und dann wieder verschwindend leise.
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Ganz in Schwarz gekleidet betritt sie die Bühne, ihr roter Haarschopf leuchtet, sie begrüßt die Anwesenden und man merkt schon, der smalltalk ist ihre Sache nicht. Sie singt lieber. Das tut sie in verschiedenen Sprachen, hochdeutsch, berndeutsch, russisch-deutsch, französisch oder schon auch mal liechtensteinisch. Damit ihr dabei das Mundwerk nicht austrocknet, stellte sie sich einen kleinen Luftbefeuchter auf den Flügel. Der zarte Nebel strömt in den Raum, ein Kraftspender, wie sie meint, und schon fliegen ihre Hände über die Tasten. Esther Hasler, die Schweizer Künstlerin mit Liechtensteiner Wurzeln, zeigt ihr fünftes Soloprogramm mit dem Titel „Wildfang“ im TAK in Schaan und im neuen Domizil des Schlösslekellers in Vaduz.
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