Sieben athletisch hoch talentierte Akrobaten, fünf Männer und zwei Frauen, schieben ihre physischen Grenzen ins Uferlose und darüber hinaus. Wild, rasend, filigran und in einer Szene empfindlich bis zum Adamskostüm. Der Perkussionist wirbelt mit den Sticks auf dem Schlagzeug und grundiert in forttreibendem Rhythmus die akrobatischen Gustostückerln, treibt den Künstlern den Schweiß aus den Poren, den sich die gut gelaunten Individualisten der Compagnie mit spielerisch lockeren Gesten und weißen Handtüchern abwischen. Das ist Atem anhaltend spannend inszeniert, ironisch-humorvoll und sehr sympathisch entwickelt. Mit allen diesen Zwischenspielen in den Intervallen und Pausen, die sämtliche den menschlichen Grunderfahrungen entsprechen, wird die choreographisch und dramaturgisch aufgebaute Spannung nach bzw. vor den einzelnen Akten wieder abgebaut, das atemlos Leichte kommt wieder zum Atmen, das Publikum kann erleichtert auf- und mitatmen, die Anspannung kann sich lockern, bis der nächste Spannungsbogen sich aufbauen kann. Damit geschieht im Hintergrund als Zwischenspiel, ganz unbemerkt, eine Form von Identifikation mit den Akteuren auf der Bühne. Da wird ein bisschen an einzelnen Lampen, die an Stangen in den vier Ecken der Bühnenfläche postiert sind, auf- und abgedreht … die Ouvertüre zum nächsten Stück hat schon begonnen. Die Akrobaten bauen in höchster Konzentration die folgende Übung auf.
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Kleinkunst / Kabarett