Nach den australischen Akrobaten Gravity & Other Myths, die in der Mitte dieses heißen Sommers an drei ausverkauften Abenden das Publikum mit atemberaubender Akrobatik begeisterten, war gestern Abend eine weitere sensationelle dreiköpfige Compagnie zu Gast im Lustenauer Freudenhaus: Der französische Cirque Inextremiste mit einer Aufsehen erregenden Inszenierung „Extrêmités“. Im Französischen hat Extrêmités vielschichtige Bedeutungen. Extremitäten, wie Hände und Füße, kann auch heißen ans äußerste Ende gehen. Im Laufe der 90-minütigen Vorführung wird das Publikum Zeuge vieler dieser Bedeutungen. Extrem ist nicht gleich extrem und hat darüber hinaus auch eine künstlerisch-gesellschaftliche Dimension. Es geht nie um ein stilisiertes Heroisieren, ein Abgleiten in Halbstarken-Gestik, um Oberflächenjargon, sondern um die Vielfalt und Qualität von Beziehungen, um soziale Interaktion. An einem der Protagonisten, Rémy Lecocq, kann man diese Phänomene eingehend beobachten.
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Kleinkunst / Kabarett