Kritiken
- Mario Rom’s Interzone: Eternal Fiction
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CD-Tipp
09.02.2021 Peter FüsslMit „Eternal Fiction“ feiern Trompeter Mario Rom, Kontrabassist Lukas Kranzelbinder und Drummer Herbert Pirker ihr zehnjähriges Band-Jubiläum und gehen mit einer perfekt stimmenden Bandchemie wie schon auf den drei Vorgänger-Alben unglaublich kraftvoll, kreativ und abwechslungsreich ans Werk. Gestartet wird mit dem gleichermaßen lässig swingenden wie nachdenklich stimmenden Rumba „Are We Real?“, der unvermittelt in das nervös quirlige Bebop-Stück „No Measure of Health“ umschlägt, gefolgt vom kraftvoll-vorantreibenden Titelstück „Eternal Fiction“, das vom mystisch-melancholischen Ruhepol „You’ll Find Me No More“, dem einzigen Kranzlbinder-Stück unter lauter Rom-Kompositionen, abgelöst wird. Die Musiker hatten Ornette Coleman als Inspirationsquelle im Kopf, folglich ist stets mit Überraschungen zu rechnen.
zum Artikel > - Was möglich ist: Kunst- und Kultursplitter
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Aktuell
08.02.2021 Manuela SchwaerzlerManches geht wieder ab heute: Mit großer Erleichterung öffnen Museen, Galerien und andere Ausstellungsräume sowie die Bibliotheken. Vieles und viele müssen weiter warten – und weichen aus: ins Internet oder ins Schaufenster ...
zum Artikel > - Goat Girl: On All Fours
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CD-Tipp
04.02.2021 Peter FüsslVor zwei Jahren erregten vier junge Südlondonerinnen aus dem Umfeld des für die Alternativ-Szene äußerst einflussreichen The Windmill-Clubs – Sängerin Clottie Cream (bürgerlich: Lottie Pendlebury), Gitarristin L.E.D. (Ellie Rose Davies), Bassistin Naima Jelly (Naima Redina-Bock) und Drummerin Rosy Bones (Rosy Jones) – mit ihrem erfrischend unkonventionellen Debütalbum großes Aufsehen. Jetzt sind sie alle Anfang zwanzig, Holly Hole (Holly Mullineaux) hat anstelle von Bones den Bass übernommen, und im Gegensatz zum Erstling mit 19 Songs auf 40 Minuten enthält das Nachfolgealbum 13 Songs auf 50 Minuten, was auf ein etwas elaborierteres Songwriting schließen lässt.
zum Artikel > - Bregenz vergibt Stipendien für freischaffende Künstler*innen
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Aktuell
02.02.2021 Manuela SchwaerzlerAls weitere Ausgleichsmöglichkeit für die Verluste, die durch den Lockdown entstanden sind, können sich nun Bregenzer Künstler*innen um insgesamt zehn Stipendien bewerben. Jeweils drei Monate à 1.500 Euro werden vergeben, und zwar bereits ab März.
zum Artikel > - Faktencheck: Das Vorarlberger Gesundheitssystem ist unterdurchschnittlich
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Gesellschaft
02.02.2021 Michael DiettrichDas Vorarlberger Gesundheitssystem ist selten Thema der hiesigen politischen Auseinandersetzung, Ausnahmen sind Debatten über lange Wartezeiten auf Behandlungen bzw. Operationen in den Spitälern oder um die Schließung von Geburtenstationen. Auffällig ist auch, dass so ziemlich quer durch alle Parteien Übereinstimmung darin herrscht, dass Vorarlberg eine hohe, wenn nicht zu hohe Dichte an Spitalsbetten hat, die man aus Kostengründen durchaus reduzieren, zumindest aber konzentrieren könne. Vor diesem Hintergrund ist es wenig überraschend, wenn Landeshauptmann Wallner in den VN vom 03.01.21 feststellt, das Vorarlberger Spitalswesen habe in der Corona-Pandemie einen „echten Härtetest bestanden“: „Wir haben ausreichend Spitalsbetten im Land.“ Mit anderen Worten: Selbst in schwierigsten Zeiten war mal wieder alles in Ordnung im Ländle. Da staunt der aufmerksame Beobachter und erinnert sich an den 14.11.20, als der LH in einem Interview mit dem ORF Vorarlberg ein bedrohliches Lagebild zeichnete und meinte, es scheine alles aus dem Ruder zu laufen: „Ich glaube, es braucht jetzt so etwas wie eine Notbremse, (…) damit unsere Spitalskapazitäten halten“; oder an die Pressekonferenz des KHBG-Direktors Fleisch am 13.11.20, in der er die Situation in den Vorarlberger Spitälern als so „hoch labil“ bezeichnete, dass sie „jederzeit kippen“ könne. Er schloss sogar einen Wechsel in die „Katastrophenmedizin“ bzw. eine Triage nicht aus: „Wir könnten schon im November an unsere Kapazitätsgrenzen stoßen.“* Haben die Herren nun im November maßlos übertrieben oder wird derzeit mal wieder alles schön gefärbt? Unterziehen wir also das Vorarlberger Gesundheitssystem einem Faktencheck, der überraschende Ergebnisse zu Tage fördert: Im Österreichvergleich ist die Vorarlberger Gesundheitsversorgung unterdurchschnittlich.
zum Artikel > - Joe Lovano / Trio Tapestry: Garden of Expression
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CD-Tipp
02.02.2021 Peter FüsslAuf das letztes Jahr begeistert aufgenommene Debüt-Album des Trio Tapestry, zugleich Joe Lovanos Debüt als Leader beim renommierten Münchner Label ECM, folgt nun mit „Garden of Expression“ ein nicht weniger stimmungsvolles Kleinod, das den wendigen und stets einfallsreichen Saxophonisten, die experimentierfreudige Pianistin Marilyn Crispell und den soundmalerischen Schlagzeuger Carmen Castaldi auf dem Höhepunkt ihrer Trio-Kunst präsentiert.
zum Artikel > - Streamen gegen die Einsamkeit – Staffel 4
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Theater
01.02.2021 Manuela SchwaerzlerAuch das aktionstheater ensemble streamt wieder: Von 1.2. bis 28.3. wird jede Woche eine andere Uraufführung zur Verfügung gestellt. Das Motto der 4. Staffel lautet „Fernbeziehung“ und zusätzlich zu den Streams werden jeden Donnerstag Publikums-Gespräche via Zoom angeboten.
zum Artikel > - Was möglich ist
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Aktuell
28.01.2021 Manuela SchwaerzlerErfreuliche Nachrichten aus dem kulturellen Leben sind rar geworden, aber es gibt sie! Denn obwohl vieles, das wir lange gewohnt waren, derzeit nicht möglich ist, heißt das nicht, dass gar nichts mehr geht. Lesen Sie hier, was sich in der Vorarlberger Kulturszene derzeit tut ...
zum Artikel > - Susanna Ridler: Geometrie der Seele
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CD-Tipp
28.01.2021 Peter FüsslWer jemals das Glück hatte, Gert Jonke live zu erleben, war fasziniert, wie genial er Sprachskepsis und Sprachkritik, Sprachwitz, Ironie und Gesellschaftspolitisches, tiefsinnige Gedankengänge und phantasievolle, oft bis ins Surreale hineinreichende Spracherkundungen voller Poesie mit- und ineinander verwoben hat. Dabei entpuppte sich der vor- und nachher stets sympathisch zurückhaltend und freundlich agierende, zu den Großmeistern unter Österreichs Schriftstellern zählende Kärntner während der Lesung als ein sich rückhaltlos und impulsiv in seine mitunter schwindelerregenden Texte hineinlebender Interpret seiner selbst, dem man mit offenem Mund und größtem Vergnügen lauschte. Gert Jonkes Stimme aus Originalmitschnitten von Lesungen, Gesprächen und Interviews sozusagen als viertes Instrument neben Wolfgang Puschnig an Flöte/Altsaxophon, Peter Herbert am Kontrabass und ihre Stimme/Elektronik einzubauen, war folglich eine glänzende Idee Susanna Ridlers, die sich schon seit 2013 in unterschiedlichsten Projekten und Formationen eingehend mit dem tiefsinnigen Querdenker beschäftigte.
zum Artikel > - Schreibwütig?
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Literatur
26.01.2021 Manuela SchwaerzlerSie haben diese bedrückende Realität mit Hiobsbotschaften rund um das Coronavirus satt und malen sich tagtäglich eine erfreulichere Welt aus? Oder: Sie beschäftigen sich viel damit und möchten Ihre Gedanken auf eine neue Art und Weise verarbeiten? Oder: Sie wollten immer schon schreiben und fanden nie Zeit dafür? – Dann aber jetzt: Schreiben Sie! Auf Initiative von Literatur Vorarlberg und dem Theater am Saumarkt geben erfahrene Autor*innen Tipps und Tricks, um Schreibhemmungen zu überwinden und Schreiberlebnisse zu provozieren.
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